25. Oktober 2021
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat für die wohnortnahe Unterstützung von älteren Menschen einen Förderbescheid des Landes über 193.000 Euro für den Einsatz von Gemeindepflegerinnen und Gemeindepflegern erhalten. Nach dem großen Erfolg der Gemeindepflegerinnen in Wixhausen, soll das Projekt auch in anderen Stadtteilen umgesetzt werden.
„Es war uns von Anfang an klar, dass wir diese Chance nicht nur für Wixhausen nutzen wollen“, teilt Bürgermeisterin Barbara Akdeniz zufrieden mit. „Wir haben mit Beginn dieses Projekts bereits geprüft, in welchen Sozialräumen weitere Gemeindepflegerinnen und Gemeindepfleger notwendig sind und wo es nach unseren Maßstäben einfach noch mehr Angebote für Ältere in Darmstadt braucht, soziale Kümmerinnen und Kümmerer, die besonders in Coronazeiten, die Ängste und Nöte der Menschen genauer in den Blick nehmen.“
Die meisten älteren Menschen haben den Wunsch, auch bei gesundheitlichen Einschränkungen für sich selbst sorgen oder zumindest weiter zuhause leben zu können. Die Gemeindepflegerin oder der Gemeindepfleger beraten und vermitteln in gesundheitsfördernde Angebote, Angebote der Teilhabe oder andere geeignete Hilfen. „In Darmstadt gibt es bereits viele niedrigschwellige Teilhabe- und Versorgungsangebote für Ältere. Die Gemeindepfleger und Gemeindepflegerinnen sollen noch mehr dazu beitragen, dass alle gesetzlichen und freiwilligen Leistungen, wie zum Beispiel die Teilhabecard, bei den Menschen bekannt sind und beantragt werden können, um so Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen“, so Akdeniz.
Ab 2022 werden die zusätzlichen Standorte das Pallaswiesen-Mornewegviertel und Bessungen sein. Stützpunkte sind die Geschäftsstelle des DRK Darmstadt-Stadt e.V. und das AGAPLESION HEIMATHAUS. Warum gerade hier? „Das lässt sich leicht begründen“, sind sich Manuel Unger, Einrichtungsleiter des Heimathauses, und Jürgen Frohnert, Geschäftsführer des DRK Darmstadt-Stadt e.V., einig. „Das Pallaswiesen-Mornewegviertel gehört zu den Stadtteilen mit ‚besonderem Entwicklungsbedarf‘ und ist daher auch im Bund-Länder-Programm "Sozialer Zusammenhalt. Hier leben viele Menschen, die von materieller Armut betroffen sind“.
Die Schwierigkeit in der Anfangsphase wird vor allem darin bestehen, die Betroffenen zu erreichen. Die Gemeindepflegerin oder der Gemeindepfleger geht dabei behutsam auf die älteren Menschen zu. Denn viele ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück oder sind gehemmt, ihre Bedarfe zu äußern. Bei Hausbesuchen werden die Klientinnen und Klienten vertraulich und kostenfrei beraten und erhalten ganz individuelle Unterstützung.
Die Begründung für den Standort Bessungen liegt besonders im schnellen Wachstum des Stadtteils. Die Bebauung zweier Konversionsflächen ist der ausschlaggebende Punkt für den Einsatz der Gemeindepflegerin oder des Gemeindepflegers als zusätzliche Unterstützung der Quartiersarbeit. Dazu gehören auch einige von der Stadt Darmstadt geförderte Wohnprojekte, die Anziehungspunkt für die Generation 50plus sind. „Jeder der Standorte hat seine Besonderheiten. Eine Gemeindepflegerin oder ein Gemeindepfleger muss die daraus entstehenden Bedarfe erkennen können“, meint Akdeniz. „Unsere Aufgabe wird es sein, sie ab Januar 2022 dabei zu unterstützen“, stimmen die zukünftigen Arbeitgeber zu.
Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt