21. Januar 2021
Die Corona-Pandemie prägt seit einigen Wochen das Geschehen im AGAPLESION HAUS JOHANNES: Mit derzeit 44 infizierten Bewohnern und einem Ausfall von 11 Mitarbeitenden, die sich in Quarantäne befinden, ist die Situation in der Heppenheimer Einrichtung angespannt. Selbst ohne Corona ist der Pflegealltag nicht immer leicht. In Zeiten von Corona sind weitere Faktoren hinzugekommen: Absprachen mit Behörden sind umfangreicher und Kommunikationsbedarfe größer geworden. Die Informationsbeschaffung ist zu Corona-Zeiten um einiges komplexer geworden und Fragestellungen sind nicht immer schnell zu beantworten. Die Sachlage kann sich stündlich ändern und der dadurch immens wachsende Aufwand, fordert allen Beteiligten viel ab.
Externe Kommunikation über viele Kanäle
Über eigene digitale Kommunikationsmittel, per E-Mail und Post werden Angehörige mit neuen Informationen aus dem Haus versorgt. Viel positive Resonanz von Angehörigen in Form von Lob, Anerkennung und aufmunternden Worten, geben dem Team im AGAPLESION HAUS JOHANNES Kraft durch diese schwierige Zeit zu kommen.
Trotz der Mut machenden Worte herrscht auch Unsicherheit in der Einrichtung. Die Aussagen der Behörden in Verbindung mit zugrunde liegenden Schutzverordnungen und die daraus resultierenden Auslegungen, wie eine mündlich ausgesprochene Isolation für die gesamte Einrichtung, sorgen immer wieder für Unklarheiten bei der Umsetzung der angeordneten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Infektionsgeschehens. Im Verlauf der letzten Wochen konnte das Infektionsgeschehen trotz größter Bemühungen und Maßnahmen in der Einrichtung nur bedingt verlangsamt und eingedämmt werden. „Mit großer Sorge um Neuinfektionen versuchten wir alles, um die Bewohner zu schützen. Selbst ein negativer Schnelltest birgt das Risiko, dennoch das Virus unerkannt in die Einrichtung zu tragen. Das oberste Ziel muss die Eindämmung des Ausbruchs und ein langfristiger Schutz aller Bewohner und der im Hause tätigen Mitarbeitenden sein“, erklärt Einrichtungsleitung Ute Büchler.
Verordnungen der Landesregierung, Allgemeinverfügungen des Kreises und örtlicher Behörden überschlagen sich und sind sehr oft stark interpretierungsbedürftig. Das führt dadurch auch häufig zu unterschiedlichen Auslegungen. Die möglicherweise missverstandenen Anordnungen sorgten an allen Stellen für Unruhe. Fest steht, dass alle Vertreter in diesen schwierigen Zeiten das gleiche Ziel haben: Das Wohl der durch die Pandemie gefährdeten Menschen. Zwischenzeitlich wurde ein Gesprächstermin mit der Leitung des Gesundheitsamtes angefragt. Behördlich angeordnete Maßnahmen sollen bei diesem Termin noch einmal fein abgestimmt werden. Ziel ist es, ein klares und verbindliches Vorgehen zu besprechen und schriftlich festzuhalten.
Das Besuchsverbot für die Einrichtung bleibt bestehen. Eine Ausnahme bilden medizinisch notwendige Behandlungen (z.B. Physiotherapie, Wundmanagement, Podologe, etc.) und im Rahmen des Sterbeprozesses, nahestehende Angehörige. Bewohner, die nicht in Quarantäne sind sowie bereits entisolierte oder genesene Bewohner, können die Einrichtung jederzeit verlassen. Für Angehörige und nahestehende Personen, die sich mit Bewohnern z.B. zu einem Spaziergang verabreden, besteht die Möglichkeit, vorab zu einem vereinbarten Termin einen PoC-Antigenschnelltest durchzuführen zu lassen.
Impfungen als größte Schutzmaßnahme
Einen langfristigen Schutz vor einer Infektion erhoffen sich die Bewohner und Mitarbeitenden, die nicht von einer Infektion betroffen sind, mit den Impfungen, obgleich sie kein Garant dafür sind, das Virus nicht weiterzugeben. Der Weg dorthin ist jedenfalls geebnet. Das AGAPLESION HAUS JOHANNES übermittelt regelmäßig Meldungen an die zuständigen Behörden. Alle Formalitäten seien erledigt und für die Impfung erforderlichen Unterlagen liegen der zuständigen Stelle seit dem 6. Januar 2021 vor. Bis heute erwartet das Wohn- und Pflegeheim den wichtigen Impftermin, um den Bewohnern damit einen bestmöglichen Schutz zu geben.