Hessische Ministerin überreicht Förderbescheid für wegweisendes Modellprojekt in der Überleitungspflege: Besuch im AGAPLESION HEIMATHAUS in Darmstadt

12. November 2024

Am heutigen Dienstag besuchte die Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, Diana Stolz, das AGAPLESION HEIMATHAUS in Darmstadt, um den Förderbescheid für das Projekt „Optimierung der Schnittstelle Krankenhaus zu Belegungsmanagement Kurzzeitpflege“ zu überreichen. Die Zuwendung wurde im Rahmen des Programms „Innovative Modellprojekte in der Kurzzeit-, Tagespflege und in ambulanten Wohnformen“ an die HDV gemeinnützige GmbH vergeben. Die Ministerin übergab den Förderbescheid persönlich an HDV-Geschäftsführerin Birgit Strack und Team.

Mit dem erfolgreichen Förderantrag setzt die HDV gemeinnützige GmbH ein ambitioniertes Ziel: die Entwicklung eines nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Systems zur Überleitungspflege in Hessen. Dieses dreijährige Pilotprojekt wird die Koordination und Versorgung bei der Überleitung von Patienten und Patientinnen aus dem Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung erheblich verbessern. Ziel ist es, bestehende Versorgungslücken zu schließen, die Versorgungskette zu optimieren und eine adäquate Ressourcenverteilung im Gesundheitswesen zu fördern.

„Bei der Nachversorgung von Krankenhauspatient:innen entstehen häufig Lücken in der Versorgung. Stationäre Pflegeeinrichtungen können mit der Kurzzeitpflege bei der Verbesserung dieser Situation helfen. Bei der Überleitung aus den Krankenhäusern entstehen häufig große Hürden. Diese Problematik wollen wir mit dem Einsatz von speziell geschulten Case Manager:innen gezielt angehen und beseitigen,“ so Birgit Strack, Geschäftsführerin der HDV gemeinnützigen GmbH. Die Case Manager:innen übernehmen eine zentrale Rolle in diesem Modellprojekt: Sie koordinieren die gesamte individuelle Versorgung der Patient:innen und beziehen dabei nicht nur die Bedürfnisse der Betroffenen, sondern auch alle relevanten Akteurinnen und Akteure im Umfeld der Pflege mit ein. Dadurch wird ein nahtloser und bedarfsorientierter Übergang zwischen Krankenhaus und Pflegeeinrichtung geschaffen.

In Deutschland ist der Einsatz von Case Management in der stationären Altenhilfe noch wenig etabliert, während er in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wird. Im Gegensatz zur etablierten Praxis, bei der Case Manager:innen primär in Krankenhäusern und Krankenkassen tätig sind, setzt dieses Modellprojekt auf die intensive Betreuung in Pflegeeinrichtungen. Die Case Manager:innen begleiten Patient:innen und ihre Angehörigen umfassend und individuell, um eine passgenaue und flexible Versorgung sicherzustellen.

Für die erste Phase des Projekts wurden Kooperationen mit regionalen Krankenhäusern sowie mit den Einrichtungen AGAPLESION HEIMATHAUS in Darmstadt und AGAPLESION HAUS BICKENBACH in Bickenbach geschlossen. In beiden Einrichtungen, die zur HDV gemeinnützigen GmbH gehören, werden Plätze exklusiv für die Überleitungspflege zur Verfügung stehen. Diese Plätze sind darauf ausgelegt, Patient:innen für eine begrenzte Zeit aufzunehmen, bis eine langfristige Versorgungslösung gefunden werden kann.

Die HDV gemeinnützige GmbH sieht in dem Modellprojekt einen Meilenstein für die Kurzzeit- und Überleitungspflege in Hessen. „Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, bessere Verfahren zu erproben und zu entwickeln, die die Bereitschaft zu mehr Kurzzeitpflegeplätzen erhöht. Damit entlasten wir dann sowohl die Krankenhäuser als auch die häusliche Pflege. Wir setzen neue Maßstäbe in der Pflege und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungslage im Bundesland,“ betont Strack. „Wir danken dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege für das Vertrauen und die Unterstützung in dieses zukunftsweisende Projekt.“