12. Dezember 2019
Die lange Suche nach einer neuen Trägerschaft für das Alten- und Pflegeheim St. Thomas-Morus-Haus ist beendet. Mit der AGAPLESION gemeinnützige AG beginnt ab dem 1. Januar 2020 für die Einrichtung ein neuer Abschnitt. Darüber hat die Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau als Eigentümerin der Einrichtung alle Bewohner des Hauses sowie alle Mitarbeiter am Montag informiert.
Wie die Pfarrer Marcus Fischer und Michael Pauly betonten, ist die Pfarrei die einzige Kirchengemeinde in Bistum Limburg, die in einer Trägerschaft ein Alten- und Pflegeheim betreibt.
Die Bedingungen und Anforderungen in der Altenpflege haben sich durch politische, gesetzliche und technische Vorgaben in den letzten Jahren sehr verändert und verschärft. Ein einzelnes Haus könne diese Vorgaben nur noch schwer leisten und bewältigen, sagte Pfarrer Fischer bei der Mitarbeiterversammlung. Aufgrund dieser Vorgaben sei das Thomas-Morus-Haus in der nächsten Zeit zu modernisieren. „Mit diesen notwendigen Veränderungen wollen wir für die derzeitigen und künftigen Bewohner weiter ein gutes und liebevolles Umfeld schaffen“, so Fischer. Aber auch für das Personal gute Arbeitsbedingungen. All dies übersteige die personellen und finanziellen Ressourcen der Pfarrei.
Die AGAPLESION gemeinnützige AG ist einer der größten Gesundheitskonzerne in Deutschland. Die christliche Identität des Unternehmens kommt bereits in Namen AGAPLESION zum Ausdruck, der sich aus dem altgriechischen „agapéseits tón plesíon“ (Liebe deinen nächsten) herleitet. Unter dem Dach von AGAPLESION befinden sich rund 100 Einrichtungen. Die größten Geschäftsbereiche sind Krankenhäuser sowie Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Allen gemeinsam sind die ganzheitliche Hinwendung zum Menschen und die christlichen Werte mit hoher fachlicher Kompetenz zuzuordnen, so Bernhard Pammer von der Geschäftsführung. Die gemeinnützige Aktiengesellschaft AGAPLESION besteht seit 2002 und sie gründet in der über 150-jährigen Tradition der Diakonie, die Wesentliches dazu beigetragen hat, in Deutschland ein Gesundheitswesen zu entwickeln.
AGAPLESION ist bundesweit einer der führenden christlichen Gesundheits- und Pflegedienstleister für Senioren. Man verstehe Altern als Teil des Lebens mit besonderen Herausforderungen. Möglichst lange gesund zu bleiben, selbstbestimmt und mit Würde zu leben – dafür setze sich AGAPLESION ein. In vollstationären Pflegeeinrichtungen stehe das Wohnen im Mittelpunkt.
„Wichtig war für den Erhalt des Hauses aber auch , dass die christliche Ausrichtung des Thomas-Morus-Hauses erhalten bleibt“, so Pfarrer Fischer und Eugen Altenkirch, der für einige Zeit aus personellen Gründen die Heimleitung übernommen hatte. Die aufwendige Suche, die schon vor der Zusammenlegung der 13 Kirchenorte zur Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau ein Thema war, habe man sich nicht leicht gemacht, so Fischer und Altenkirch. Dass ein Ziel erreicht werden konnte, hatte man auch der Mithilfe durch das Bischöfliche Ordinariat in Limburg zu verdanken. So konnte man bereits im Sommer mit der AGAPLESION gAG in Kontakt treten. Noch gibt es einiges im Dezember zu regeln, bevor die Einrichtung dann schließlich unter neuer Leitung steht.
Der Geschäftsführer Bernhard Pammer legt großen Wert darauf, dass der Betrieb im St. Thomas-Morus-Haus zunächst wie bisher weiterläuft. Keine der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihren Arbeitsplatz verlieren, alle würden gebraucht, so Pammer, der in diesem Zusammenhang auf den allgemeinen Notstand gerade im personellen Bereich der Altenpflege hinweist. Sicherlich werde es wegen den Bedingungen und Anforderungen in der Altenpflege auch zu Veränderungen kommen. AGAPLESOIN verpflichtet sich, diese Auflagen umzusetzen. Dies habe bereits in den vergangenen Jahren zum Beispiel mit der Umsetzung des Brandschutzes begonnen, so Heimleiter Eugen Altenkirch. Die Brandschutzvorschriften seien erfüllt.
Die AGAPLESION gAG ist ein christlicher Träger innerhalb der evangelischen Kirche, der in verschiedenen Gesellschaften bundesweit jetzt 39 Pflegeeinrichtungen mit etwa 3.000 Plätzen betreibt (in allen AGAPELSION Geschäftsbereichen mit rund 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern). Neun der Einrichtungen stehen unter der Führung von Bernhard Pammer, der mit der Übernahme des Alten- und Pflegeheims eine Zukunft für die Altenpflege vor Ort sieht. Eine Stellungnahme zur finanziellen Abwicklung wollten er und Pfarrer Fischer nicht abgeben. Es sei aber schön zu sehen, dass Gemeinden wie Assmannshausen und andere aus dem Landkreis zu der Einrichtung stehen, was sich bekanntlich durch gemeinsame Veranstaltungen mit den Vereinen vor Ort bestätigt. Die beiden Pfarrer sind erfreut, dass ein gewohntes Umfeld und die gleiche Personalbesetzung bleiben. Auch evangelische und katholische Gottesdienste und Seelsorge würden in gewohnter Weise stattfinden.