17. Januar 2022
„Hier kann man ein Vergnügen teilen!“ – „Das tat gut, mal wieder eine Nähnadel in der Hand zu haben!“ – „Wie die Farben leuchten!“
Im neu gestalteten Werkraum arbeiten Bewohnerinnen und Bewohner zusammen mit der Kunsttherapeutin Stephanie Gneist an eigenen gestalterischen Arbeiten, wie z.B. Filzbilder in der Technik des Nassfilzens, Malen mit Aquarell- und Acrylfarben und plastisches Formen mit Ton. Aber auch Betrachtungen von Bildern der Kunstgeschichte und Lesungen von literarischen Texten und Märchen, die wiederum zum Gestalten einladen, gehören zum Angebot dazu.
Die Idee ist, über Kunst einen Spielraum zu eröffnen, der den Beteiligten eine gemeinsame Aktivität und ein gemeinsames Erleben ermöglicht. Dieses Projekt steht für alle offen zum Austausch und zum Neuentdecken, und es soll im Alltag Freude und Genussfähigkeit erwirken, gerade auch wenn Belastungen oder Krankheiten das Leben erschweren.
Der Umgang mit Farben stellt für viele Bewohner:innen eine positive Wahrnehmungsstimulanz dar: Die Farben stimulieren emotionale Stimmungen, Ernst oder Heiterkeit, Mut oder Zurückhaltung.
In diesem malerischen Tun wird die Phantasie und Vorstellungskraft angeregt. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, sagt Picasso. Da wird ein gelber Farbfleck in eine Sonne verwandelt. Im bewussten Erleben der Farben und Formen kommen wieder Lebendigkeit und Ausdruckswille zur Geltung. Was gibt es Schöneres für das eigene Selbstbewusstsein?
Der Werkraum ist einerseits Begegnungsraum, andererseits aber auch eine Art „Basisstation“, von der Bewohner:innen Material für ihre Ideen mit in die eigenen Zimmer nehmen können. Genauso wird die „Basisstation“ auch genutzt, um von dort aus, mit Material ausgerüstet, mit den weniger mobilen oder bettlägerigen Bewohner:innen in ihren Zimmern zu gestalten.