Corona-Schutz in unseren Pflegeheimen

01. Mai 2020

Hochbetagte Menschen wie Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen gehören zu der am meisten gefährdeten COVID-19-Risikogruppe – teils wegen des fortgeschrittenen Alters, aber auch aufgrund vermehrter Vorerkrankungen. Im Falle einer Infektion kann sich das Virus deshalb dort rascher ausbreiten als anderswo. Daher sind diese Personen und das Pflegepersonal besonders zu schützen. Geschäftsführer Bernhard Pammer erläutert die Schutzmaßnahmen in den acht vollstationären Pflegeeinrichtungen der HDV gGmbH im Raum Südhessen und Worms.

Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um Bewohner und Mitarbeitende zu schützen?

  • Wir haben für alle Pflegeheime einen Besuchs- und Zutrittsstopp ausgesprochen. Das Verbot umfasst auch sämtliche externe Firmen, deren Arbeiten nicht unbedingt notwendig sind und die nicht der unmittelbaren Versorgung und Aufrechterhaltung des Betriebes dienen.
  • Wir setzen umgehend die jeweils neuesten Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) um und achten penibel auf die Einhaltung der Desinfketionsanweisungen.
  • Aktuell müssen in allen Einrichtungen Mitarbeitende,  die in bewohnernahen Bereichen arbeiten, und Besucher mit Ausnahmegenehmigung einen Mund-Nasen-Schutz tragen – auch wenn es zurzeit schwierig ist, dieses Schutzmaterial in ausreichender Menge zu bekommen.
  • Zudem gilt ein Aufnahmestopp von neuen Bewohnern – mit wenigen Ausnahmen, wie bei einer Rückverlegung von Bewohnern aus dem Krankenhaus, wenn eine Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt dringend notwendig oder die Versorgung im häuslichen Umfeld nicht mehr möglich ist. Die neu oder wieder aufgenommenen Bewohner werden dann 14 Tage vorsorglich in Quarantäne genommen.
  • Des Weiteren haben wir die gemeinsamen Aktivitäten in unseren Häusern und auf den Wohnbereichen entzerrt und die Gruppengrößen stark reduziert.
  • Wir appellieren darüber hinaus an unsere mobilen Bewohner (also an diejenigen, die sich weitestgehend frei und selbstständig bewegen können), sich vorläufig nicht mehr in den inhäusigen öffentlichen Bereichen unsere Einrichtungen aufzuhalten, um sich selbst, ihre Mitbewohnerinnen und -bewohner, aber auch unsere Mitarbeitenden vor einer Infektion zu schützen. Die Nutzung der Außenanlagen wie Gärten und Parks ist dagegen weiterhin erlaubt.

Warum sind diese Maßnahmen gerade in den Wohn- und Pflegeeinrichtungen besonders wichtig?

  • Wir möchten den größtmöglichen Schutz für die uns anvertrauten Menschen erreichen, aber auch für unsere Mitarbeitenden, Dies kann nur gelingen, wenn die zwischenmenschlichen Kontakte stark reduziert werden – wie dies zurzeit für alle Bürger unseres Landes angeordnet ist.

Was empfehlen Sie den Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen in der aktuellen Situation?

  • Wir wissen, dass die Einschränkungen für viele Angehörige eine zusätzliche Belastung darstellen. Um trotzdem in Kontakt zu bleiben, bieten wir die speziell für die AGAPLESION Wohnen & Pflegen-Einrichtungen entwickelte App „myo“ an, mit der virtuell eine transparente und zugleich sichere Kommunikation möglich ist. Mit „myo“ ikönnen schnell und unkompliziert Bilder, Videos, Sprach- und Textnachrichten ausgetauscht werden.