11. Juli 2023
Die Gipfelstürmerinnen und Gipfelstürmer starteten im Juni in die Berge der Lenzerheide. Die zwei wanderbegeisterten Gruppen berichten von ihrer spannenden Reise.
Von gemütlichen Spazierwandergängen bis hin zu anspruchsvollen Bergwandertouren konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Grenzen testen. Bei sonnigem Wetter, über klare Flüsse und durch tiefhängende Wolken führten die Wege letztendlich zum Ziel: Die Wanderinnen und Wanderer erklommen – vorbei an wunderschönen kleinen Bergseen und über atemberaubende Panoramawege – die beeindruckende Berglandschaft, welche nicht zuletzt durch die unfassbare Aussicht und Stille bestach.
Gruppe 1 (17.06.2023)
Das Abenteuer begann schon auf dem Bahnhof in Verden/Aller. Der Nachtzug kam pünktlich, aber der Aufenthalt dauerte und dauerte. Die Notbremse klemmte. Nach ca. 20 Minuten ging es problemlos weiter. Trotz der schmalen Pritsche, den ungewohnten Geräuschen, dem Geruckel und Geschüttel war es eine gute Fahrt und der Zug kam pünktlich in Basel an. Von dort waren die Berge in der Ferne schon zu sehen. Nach insgesamt 12,5 Std. Anreise war das Ziel erreicht: Die Lenzerheide, der Berg beginnt dort hinterm Haus, bzw. ist man schon halb oben. Auf 1400 hm ist die Luft merklich dünner und die Temperaturen etwas kühler als im norddeutschen Flachland. Das erste Treffen war für den Abend geplant, so dass Zeit war für eine Erkundungstour um den Heidsee. Die Wandertage starteten mit einem Kennenlernen bei einem leckeren Menü (das Essen blieb die Tage so lecker, wie es begann) und der Besprechung der darauffolgendenTage.
8:00 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Abmarsch! So war die Ansage zum Start an den kommenden Tagen. Für Sonntag- eine „leichte“ Einlaufrunde. Schnaufend, tachycard und etwas kurzatmig meisterten wir den Anstieg zur Mittelstation der Rothornbahn. Auf dem Panoramaweg, also „fast“ eben am Berg entlang, setzten wir unseren Weg fort. Wundervolle Aussichten auf die uns umgebende Bergwelt luden zu Fotostopps ein und ein kühles Bächlein bot Erfrischung. Irgendwann nahmen wir einen Abzweig zurück Richtung Heidsee, der am Fuße des Hotels gelegen ein guter Orientierungspunkt war. (ca. 17 km/750 hm)
Am Montag starteten wir zu unserer 3-Gipfeltour. Die Gipfel hatten wir am Vortag schon aus der Ferne gesehen. Nun hieß es – HINAUF. War der Anstieg zum Stätzer Sattel schon schweißtreibend bei über 20°C durch den sonnenbeschienen Hang, erwartete uns dort ein schmaler, steiler Pfad über den 5 Leute der Gruppe 40 Minuten später den Gipfel des Stätzer Horns erreichten. Oben auf 2575 hm blies ein kalter Wind, so dass die mitgenommenen Jacken zum Einsatz kamen. Zurück am Sattel nahmen wir Schwung für Gipfel 2, den Piz Danis (2497 hm). Ohne langes Verweilen wanderten wir weiter, da zwischenzeitlich Regenwolken aufgezogen waren und vereinzelt Tropfen fielen. Der Abstieg hatte so manche Überraschung zu bieten. Eine Stelle ließ sich z. B. am Besten rückwärts mit einer Hand oder auch beiden am Drahtseil bewältigen und obwohl unser Ziel die Sesselliftstation auf dem Piz Scalottas (2323 hm) zum Greifen nahe schien, wand sich der Weg noch lange auf dem Grad dahin. Glücklich die Tour geschafft zu haben, fuhren wir leicht schaukelnd dem Tal entgegen. (ca. 17 km/1590 hm)
Kaum da, schon wieder fast vorbei. Die für Dienstag geplante Tour zum Rothorn musste leider ausfallen, da die Bergbahn ihren Betrieb erst am kommenden Samstag aufnahm. Unser Weg führte zum Wasserfall am Fuße des Lenzerhorns. Einige Wander:innen mussten ganz nah ran und waren anschließend nur durch die Gischt nass bis auf die Unterbüx. Oberhalb querten wir den Bach und stiegen ab ins Dorf. Nur um auf der anderen Seite wieder hoch zu gehen. In der Mittagssonne und schwülheißer Luft stiegen wir bis zum kleinen Dorf Sporz auf. Auf dem Dorfplatz pausierend wurde beratschlagt, ob es noch weiter rauf und mit dem Sessellift runter oder direkt der Abstieg folgen sollte. Wir entschieden uns für den direkten Weg und kamen durch Eis erfrischt beim Hotel an.(ca. 19km/ 915 hm)
Am darauffolgenden Morgen trennten sich unsere Wege. Eine wunderbare, anstrengende, unfallfreie und sonnenreiche Woche, die sich gelohnt hat.
Gruppe 2 (21.06.2023)
21.06.2023
Zu ganz unterschiedlichen Zeiten traf die zweite Gruppe im Hotel Dieschen (1475 m) in der Lenzerheide ein. Einige vertrieben sich die Zeit bis zum check in mit einem Bad im Bodensee, andere reisten erst in der Nacht an. Für diejenigen, die bis 16 Uhr vor Ort waren, diente ein entspannter Spaziergang um den wunderschönen, glasklaren Heidsee als Warm-Up.
22.06.2023
Nach einem ausgiebigen Frühstück und bei bestem Wetter haben wir uns die Bergwelt auf dem Panoramaweg angesehen und konnten uns mental auf die folgenden Tage vorbereiten. Die Stimmung war ausgelassen und jedem lag das Lied von Heidi auf den Lippen. Dieser Weg war bereits für jedes Fitnesslevel geeignet und konnte entsprechend abgekürzt werden.
23.06.2023
Beim Frühstück wurde schon festgelegt, wer sich welche Route zutraut und so machten wir uns bei tiefhängenden Wolken und ohne Gipfelblick auf den Weg. Das Wetter konnte uns nicht daran hindern, das Sätzerhorn (2575 m) zu besteigen. Der Weg war das Ziel… egal, auch wenn wir nichts von der Umgebung gesehen haben. Glücklicherweise verzogen sich die Wolken auf dem Gipfelpass zum Stätzer Sattel (2330 m) und wir hatten einen tollen Blick. Weiter ging es über den Piz Danis (2497m) bis zum Piz Scalottas (2323), wo die Seilbahn uns zurück ins Tal beförderte.
24.07.2023
Wer bis jetzt von „Spaziergängen“ sprach, sollte an diesem Tag das Rothorn (2899 m) kennenlernen. Auch hier waren die Wandermöglichkeiten vielfältig, denn dies war nicht nur zu Fuß, sondern auch mit der Seilbahn zu erreichen. Bevor sich die Gruppe jedoch aufteilte, wanderten wir gemeinsam zum Wasserfall.
Der Weg auf das Rothorn ist durch seine Vielfältigkeit wunderschön. Er führte durch klare Flüsse, über Brücken, entlang blühender Wiesen, vorbei an pfeifenden Murmeltieren. Selbst der letzte Teil des Weges, der schroff und steinig war, bestach durch einen wunderschönen kleinen Bergsee, der unfassbaren Aussicht und Stille. Lediglich unser schnaufen war zu hören.
Schon gewusst?
Die AGA-Gipfelstürmer:innen sind viele unterschiedliche Menschen, mit gleichem Interesse – einem Interesse an der Freude des Wanderns in toller Kulisse, einem privaten und beruflichen Austausch und ganz vielen Glücksmomenten.
Nach der Tour ist vor der Tour.
Planungen für die Gipfelstürmertour 2024 sind bereits angelaufen. Das Reiseziel und der genaue Termin werden über das Intranet und den E-Mailverteiler bekanntgegeben. Interessierte können sich jetzt schon bei Karin Eckes (karin.eckes@agaplesion.de) vormerken lassen.